Pres­se und ande­re Medien

Medi­cal Tri­bu­ne — O‑Ton All­ge­mein­me­di­zin — Der Pod­cast für die Hausarztpraxis

Fol­ge 23 vom 21.03.2024: Die Abnehmsprit­ze in der Hausarztpraxis

Zehn bis 15 % Kör­per­ge­wicht inner­halb von ein­ein­halb Jah­ren sol­len Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten mit star­kem Über­ge­wicht mit einer der aktu­el­len Abnehmsprit­ze ver­lie­ren. Sol­che GLP-1-Medi­ka­men­te sind sowohl für Dia­be­ti­ker wie auch für Men­schen mit Adi­po­si­tas eine gro­ße Hoff­nung. Doch auch jene, bei denen das Über­ge­wicht nicht krank­haft genannt wer­den kann, sind durch die neu­en Prä­pa­ra­te ver­lockt. Ent­spre­chend groß ist der Hype um die Abnehmsprit­zen. Und er reicht bis in die Hausarztpraxen.

Der Ernäh­rungs­me­di­zi­ner Dr. Klaus Win­ck­ler hat bereits eini­ge Erfah­run­gen mit GLP-1-Medi­ka­men­ten in sei­ner Haus­arzt­pra­xis in Frankfurt/Main gesam­melt. Im Gespräch mit unse­rer Redak­teu­rin Anousch­ka Was­ner erzählt er davon, wie sei­ne Patient:innen auf die Abnehmsprit­ze anspre­chen, wann und im wel­chem Umfeld er sie ver­schreibt, wel­che Erfah­run­gen er bis­lang mit Neben­wir­kun­gen gemacht hat und wel­che Rat­schlä­ge er Hausärzt:innen im Umgang mit adi­pö­sen Patient:innen bzw. mit den Anfra­gen nach ent­spre­chen­den Rezep­ten geben kann.

Zum Pod­cast: Die Abnehmsprit­ze in der Hausarztpraxis

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Rah­men­ver­ein­ba­rung zur Qua­li­täts­si­che­rung in der Ernäh­rungs­­­be­ra­tun­g/-the­ra­pie und Ernäh­rungs­bil­dung aktualisiert

 

Gemein­sa­me Stan­dards weiterentwickelt 

„Wie erken­ne ich eine qua­li­fi­zier­te Ernäh­rungs­be­ra­te­rin oder einen qua­li­fi­zier­ten Ernäh­rungs­the­ra­peu­ten? Wor­auf soll­te ich bei Anbieter*innen von Ernäh­rungs­bil­dung ach­ten?“ Auf die­se Fra­gen lie­fert die Rah­men­ver­ein­ba­rung zur „Qua­li­täts­si­che­rung in der Ernäh­rungs­be­ra­tun­g/-the­ra­pie und Ernäh­rungs­bil­dung“ des gleich­na­mi­gen Koor­di­nie­rungs­krei­ses Ant­wor­ten. Die­se liegt nun in einer umfas­send aktua­li­sier­ten Fas­sung vor. Sie ist wei­ter­hin eine wich­ti­ge Ori­en­tie­rungs­hil­fe für Verbraucher*innen, Multiplikator*innen und Insti­tu­tio­nen. Die neue Fas­sung der Rah­men­ver­ein­ba­rung ist unter www.wegweiser-ernaehrungsberatung.de abruf­bar.

Vie­le Men­schen in Deutsch­land wol­len sich gesund und nach­hal­tig ernäh­ren. Das zeigt zum Bei­spiel der „Ernäh­rungs­re­port 2023“ des Bun­des­mi­ni­ste­ri­ums für Ernäh­rung und Land­wirt­schaft (BMEL). Wer auf der Suche nach Anbieter*innen für Ernäh­rungs­be­ra­tun­g/-the­ra­pie oder Ernäh­rungs­bil­dung ist, hat es jedoch nicht immer leicht, geeig­ne­te Ange­bo­te zu erken­nen. Denn die Berufs­be­zeich­nun­gen „Ernährungsberater*in“ oder „Ernährungs­therapeut*in“ sind in Deutsch­land nicht gesetz­lich geschützt. Auch bie­ten sehr unter­schied­li­che Berufs­grup­pen ihre Dienst­lei­stun­gen in die­sem Markt an. So ist die Abgren­zung zwi­schen seriö­sen und unse­riö­sen Anbieter*innen oft schwierig.

Qua­li­täts­si­che­rung und Schutz von Verbraucher*innen

Der Koor­di­nie­rungs­kreis zur Qua­li­täts­si­che­rung in der Ernäh­rungs­be­ra­tun­g/-the­ra­pie und Ernäh­rungs­bil­dung enga­giert sich daher seit 2005 auf Bun­des­ebe­ne für einen ver­bes­ser­ten Schutz von Verbraucher*innen. Das Fach­gre­mi­um ver­eint Vertreter*innen ver­schie­de­ner Berufs­ver­bän­de, Ver­brau­cher­schutz­or­ga­ni­sa­tio­nen, Fach­ge­sell­schaf­ten sowie wei­te­rer Insti­tu­tio­nen. Ziel ist es, fach­li­che, metho­di­sche und pro­zess­ori­en­tier­te Stan­dards zur Qua­li­täts­si­che­rung auf der Grund­la­ge aktu­ell gel­ten­der Bestim­mun­gen gemein­sam zu defi­nie­ren. Auch wer­den unter­schied­li­che Qua­li­fi­ka­tio­nen und Fort­bil­dun­gen von Ernäh­rungs­fach­kräf­ten trans­pa­rent dar­ge­stellt. Ein wei­te­res wich­ti­ges Kri­te­ri­um ist die Neu­tra­li­tät: Bei seriö­sen und qua­li­täts­ge­si­cher­ten Bera­tungs- und Bil­dungs­maß­nah­men sind Bewer­bung und Ver­kauf von Pro­duk­ten ausgeschlossen.

In den letz­ten Jah­ren gab es bei der pri­mär­prä­ven­ti­ven Ernäh­rungs­be­ra­tung für Gesun­de und bei der Ernäh­rungs­the­ra­pie für Kran­ke ver­schie­de­ne Ände­run­gen und Ent­wick­lun­gen im Gesund­heits­we­sen. Ein Bei­spiel ist die Auf­nah­me der Ernäh­rungs­the­ra­pie in die Heil­mit­tel-Richt­li­nie. Die betei­lig­ten Insti­tu­tio­nen haben die Rah­men­ver­ein­ba­rung daher grund­le­gend über­ar­bei­tet. Eine bedeu­ten­de Ände­rung ist die Kon­kre­ti­sie­rung der Bezeich­nung „Ernäh­rungs­be­ra­tung“ zu „Ernäh­rungs­be­ra­tun­g/-the­ra­pie“. Dies wur­de sowohl in den Titel der Rah­men­ver­ein­ba­rung als auch in den Namen des Koor­di­nie­rungs­krei­ses übernommen.

Ein­heit­li­che Kri­te­ri­en für mehr Klarheit

Die in der Rah­men­ver­ein­ba­rung fest­ge­leg­ten Kri­te­ri­en kön­nen Schulabsolvent*innen und Quereinsteiger*innen hel­fen, ent­spre­chen­de Aus­bil­dun­gen oder Stu­di­en­gän­ge aus­zu­wäh­len. Arbeitgeber*innen erhal­ten Infor­ma­tio­nen, um die Qua­li­fi­ka­ti­on von Bewerber*innen ein­zu­ord­nen. Für gesund­heits­po­li­tisch Täti­ge bie­tet die Rah­men­ver­ein­ba­rung Ori­en­tie­rung bei Ent­schei­dun­gen. Ergän­zend unter­stüt­zen Check­li­sten Verbraucher*innen bei der Aus­wahl geeig­ne­ter Ange­bo­te im Bereich der Ernäh­rungs­be­ra­tun­g/-the­ra­pie und Ernährungsbildung. 

Mit­glie­der des Koordinierungskreises

Der Koor­di­nie­rungs­kreis zur Qua­li­täts­si­che­rung in der Ernäh­rungs­be­ra­tun­g/-the­ra­pie und Ernäh­rungs­bil­dung setzt sich aus Fachexpert*innen ver­schie­de­ner Insti­tu­tio­nen zusam­men. Der­zeit sind fol­gen­de zwölf Orga­ni­sa­tio­nen ver­tre­ten: Berufs­ver­band Haus­wirt­schaft e. V., Bun­des­ver­band Deut­scher Ernäh­rungs­me­di­zi­ner e. V. (BDEM), Deut­sche Aka­de­mie für Ernäh­rungs­me­di­zin e. V. (DAEM), Deut­sche Gesell­schaft für Ernäh­rung e. V. (DGE), Deut­sche Gesell­schaft für Ernäh­rungs­me­di­zin e. V. (DGEM), Deut­scher Volks­hoch­schul-Ver­band e. V. (DVV), Ver­band der Diät­as­si­sten­ten – Deut­scher Bun­des­ver­band e. V. (VDD), Ver­band der Köche Deutsch­lands e. V. (VKD), Berufs­Ver­band Oeco­tropho­lo­gie e. V. (VDOE), Ver­band für Ernäh­rung und Diä­te­tik e. V. (VFED), Ver­brau­cher­Ser­vice im Katho­li­schen Deut­schen Frau­en­bund (KDFB) e. V. – Bun­des­ver­band (VS), Ver­brau­cher­zen­tra­le Bun­des­ver­band e. V. (vzbv). Spre­che­rin des Koor­di­nie­rungs­krei­ses ist Dr. Kiran Vir­ma­ni, Geschäfts­füh­re­rin der DGE. Stell­ver­tre­ten­de Spre­che­rin ist Nico­le Schlae­ger von der Ver­brau­cher­zen­tra­le NRW für den Ver­brau­cher­zen­tra­le Bun­des­ver­band (vzbv).

 

Pres­se­kon­takt:

Für das Prä­si­di­um des BDEM: Prof. Dr. med. Johan­nes Wechs­ler
Tel: 089 17 11 16–6 | info@bdem.de
BDEM, Verband der Diätassistenten, DGEM, VDO, DAEM
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Gemein­sa­me Pres­se­mit­tei­lung des Bun­des­ver­ban­des Deut­scher Ernäh­rungs­me­di­zi­ner e.V. (BDEM) und des Ver­ban­des der Diät­as­si­sten­ten – Deut­scher Bun­des­ver­band e.V. (VDD) zur kon­ser­va­ti­ven Adi­po­si­tas-The­ra­pie mit dem DOC WEIGHT 2.3‑Programm

 

Stu­di­en­start des aktua­li­sier­ten Adi­po­si­tas-The­ra­pie­pro­gramms DOC WEIGHT
DOC WEIGHT 2.3 kann von Kran­ken­kas­sen finan­ziert werden

 

Essen, den 18. Sep­tem­ber 2023

Seit 2010 ist das Adi­po­si­tas-The­ra­pie­pro­gramm DOC WEIGHT in der Behand­lung von Über­ge­wich­ti­gen und Adi­pö­sen ein eta­blier­ter und erfolg­ver­spre­chen­der The­ra­pie­an­satz. Das mul­ti­mo­da­le Pro­gramm läuft über ein Jahr und bezieht ver­schie­de­ne Pro­fes­sio­nen in die Behand­lung ein. Ent­wickelt und mehr­fach aktua­li­siert wur­de es vom Bun­des­ver­band Deut­scher Ernäh­rungs­me­di­zi­ner (BDEM) und dem Ver­band der Diät­as­si­sten­ten – Deut­scher Bun­des­ver­band (VDD).

Die neue DOC WEIGHT-Ver­si­on 2.3 wird der­zeit in einer drei­jäh­ri­gen Stu­die an der Uni­ver­si­tät Leip­zig wis­sen­schaft­lich evaluiert.

Das DOC WEIGHT-Pro­gramm ist ein kon­ser­va­ti­ves mul­ti­mo­da­les und inter­dis­zi­pli­nä­res Adi­po­si­tas-The­ra­pie­pro­gramm, das in den Schwer­punkt­pra­xen Ernäh­rungs­me­di­zin des BDEM ein­ge­setzt wird. Im neu­en DOC WEIGHT 2.3‑Programm besteht jetzt auch die Mög­lich­keit, eine For­mu­la­di­ät anzu­wen­den. Die­se For­mu­la­di­ät führt zu deut­lich höhe­ren Gewichts­ver­lu­sten und schnel­le­ren Abnehm­er­fol­gen, als das bis­her der Fall war.

Die Ver­si­on DOC WEIGHT-Pro­gramm 2.3 wur­de in Abspra­che mit dem Bun­des­mi­ni­ste­ri­um für Gesund­heit (BMG) vom Medi­zi­ni­schen Dienst (MDS) des Spit­zen­ver­ban­des Bund der Kran­ken­kas­sen (SV GKV) geprüft und den Kran­ken­kas­sen bereits zur Finan­zie­rung empfohlen.

Im Zuge die­ser Aktua­li­sie­rung des DOC WEIGHT-Pro­gramms soll eine ran­do­mi­sier­te Stu­die an der Uni­ver­si­tät Leip­zig die Effi­zi­enz und Nach­hal­tig­keit des Pro­gramms belegen.

Wie Prof. Wechs­ler, Prä­si­dent des BDEM, und Dr. Klaus Win­ck­ler, Vor­stands­mit­glied des BDEM und Lei­ter der BDEM-Arbeits­grup­pe Adipositas/DOC WEIGHT, beto­nen, ist das DOC WEIGHT 2.3 Pro­gramm der­zeit das ein­zi­ge kon­ser­va­ti­ve Adi­po­si­tas-The­ra­pie­pro­gramm, das der Spit­zen­ver­band Bund der Kran­ken­kas­sen (SV GKV) sei­nen Kran­ken­kas­sen empfiehlt

VDD-Prä­si­den­tin Uta Köp­cke ergänzt: „Wir brau­chen in der Adi­po­si­tas-The­ra­pie die Exper­ti­se und Zusam­men­ar­beit von Ernäh­rungs­me­di­zi­nern, Diät­as­si­sten­ten, Psy­cho­lo­gen, Sport­the­ra­peu­ten und wei­te­ren Fach­leu­ten. DOC WEIGHT ist ein wich­ti­ger Bau­stein einer nach­hal­ti­gen, inter­dis­zi­pli­nä­ren Adipositas-Therapie.“

Die DOC WEIGHT-Stu­die hat begon­nen und wird drei Jah­re lang an Schwer­punkt­pra­xen Ernäh­rungs­me­di­zin des BDEM und der Uni­ver­si­täts­kli­nik Leip­zig durchgeführt.

Wei­ter­ge­hen­de Infor­ma­tio­nen kön­nen per Mail ange­fragt wer­den: info@bdem.de

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Pres­se­kon­takt

Für das Prä­si­di­um des BDEM Prof. Dr. med. Johan­nes Wechs­ler
Tel: 089 17 11 16–6 | info@bdem.de
Für das Prä­si­di­um des VDD Uta Köp­cke
Tel.: 0201 9468 5370 | uta.koepcke@vdd.de

 

 

Zeitungsstapel mit BDEM-Logo
Foto Interviewsituation
2023/05: Ernäh­rungs­me­di­zin in der ärzt­li­chen Praxis

Logo BDEM | Bundesverband deutscher Ernährungsmediziner e.V.       

Der Deut­sche Ärz­te­tag hat 2019 die Auf­nah­me der Ernäh­rungs­me­di­zin in die Wei­ter­bil­dungs­ord­nung für Ärz­te beschlos­sen. Bun­des­ärz­te­kam­mer und Lan­des­ärz­te­kam­mern set­zen die­sen Beschluss jetzt erfolg­reich in die Pra­xis um.

 

Neben der Wei­ter­bil­dung Ernäh­rungs­me­di­zin braucht es aber auch eine Aus­bil­dung jun­ger Ärz­te im Stu­di­um an den Uni­ver­si­tä­ten. Lehr­stüh­le gewähr­lei­sten For­schung, Leh­re und Kran­ken­ver­sor­gung. Nur so kann evi­denz­ba­sier­tes Wis­sen für die Anwen­dung in ein Fach­ge­biet geschaf­fen wer­den. Der Bun­des­ver­band Deut­scher Ernäh­rungs­me­di­zi­ner (BDEM) unter­stützt lt. Aus­sa­gen von Prof. Wechs­ler, Prä­si­dent des BDEM, die­ses Vor­ge­hen und enga­giert sich in vie­len Akti­vi­tä­ten diesbezüglich.

 

BDEM, DGEM und DAEM set­zen sich ener­gisch für die Schaf­fung von Lehr­stüh­len Ernäh­rungs­me­di­zin ein (Pres­se­mit­tei­lung 2020).

 

Ernäh­rungs­me­di­zin ist ein Quer­schnitts­fach, das alle Berei­che ernäh­rungs­ab­hän­gi­ger Krank­hei­ten hin­sicht­lich Dia­gno­stik und The­ra­pie abdeckt. Schwer­punk­te sind ins­be­son­de­re die frü­he Erken­nung, Dia­gno­stik und The­ra­pie ernäh­rungs­be­ding­ter und ernäh­rungs­ab­hän­gi­ger Erkran­kun­gen sowie Maß­nah­men zur Prä­ven­ti­on die­ser Erkran­kun­gen. Dies muss nach Prof. Pir­lich, Prä­si­dent der DGEM, auf Basis von Leit­li­ni­en, evi­denz­ba­sier­ter Medi­zin und in euro­päi­scher Abstim­mung erfolgen.

 

In der ärzt­li­chen Pra­xis betrifft dies das Meta­bo­li­sche Syn­drom mit Adi­po­si­tas, Dia­be­tes mel­li­tus, Hyper­li­po­pro­te­in­ämie und Hyper­to­nie. Adi­po­si­tas und Über­ge­wicht sind mit 60 %, Dia­be­tes mel­li­tus mit 7 %, HLP mit 65 % und die arte­ri­el­le Hyper­to­nie mit 31 % die häu­fig­sten Erkran­kun­gen in der haus­ärzt­li­chen Pra­xis. Auch die Man­gel­er­näh­rung gewinnt in den Pra­xen zuneh­mend an Bedeu­tung. Prof. Steh­le, Prä­si­dent der DAEM, betont die Bedeu­tung von struk­tu­rier­ter Wei­ter­bil­dung durch zer­ti­fi­zier­te Kur­se in der Ernährungsmedizin.

 

Die Fol­ge­ko­sten ernäh­rungs­ab­hän­gi­ger Erkran­kun­gen wer­den auf ca. 100 Mil­li­ar­den Euro allein in Deutsch­land geschätzt. Dia­gno­stik, The­ra­pie und Prä­ven­ti­on die­ser Erkran­kun­gen sind pri­mär ärzt­li­che Aufgabe.

 

Eine wis­sen­schaft­lich fun­dier­te Aus- und Wei­ter­bil­dung in der Ernäh­rungs­me­di­zin ent­spre­chend der Wei­ter­bil­dungs­ord­nung gewähr­lei­sten Exper­ti­se auf die­sem Fach­ge­biet, die in der Dia­gno­stik und der The­ra­pie evi­denz­ba­siert und leit­li­ni­en­ge­recht im Inter­es­se der Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten in den Pra­xen ein­ge­setzt wird.

Für die Prä­si­di­en BDEM, DGEM und DAEM 09.05.2023

 

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2022/02: Neue Arbeits­ge­mein­schaft EMET rückt die Ernäh­rung für Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten in den Mit­tel­punkt Ernäh­rungs­me­di­zin und Ernäh­rungs­the­ra­pie gehö­ren zusammen!

Ber­lin, Febru­ar 2022 — Wenn es um die Behand­lung von Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten geht, spielt die Ernäh­rung hier­zu­lan­de häu­fig nicht die wich­ti­ge Rol­le, die ihr im Zusam­men­spiel mit ande­ren Ver­sor­gungs­be­rei­chen zukommt. Noch viel zu sel­ten pro­fi­tie­ren Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten in Kran­ken­häu­sern und ande­ren Ein­rich­tun­gen von einem inter­pro­fes­sio­nel­len „Ernäh­rungs­team“. Dabei durch­dringt die Ernäh­rungs­me­di­zin (wie bei­spiels­wei­se auch die Schmerz­be­hand­lung) die ärzt­li­che Tätig­keit fast über­all. Und eine adäqua­te und auf das jewei­li­ge Krank­heits­bild abge­stimm­te indi­vi­du­el­le Ernäh­rungs­the­ra­pie ist mit­ent­schei­dend für den posi­ti­ven Ver­lauf einer Krank­heit, die Lie­ge­dau­er im Kran­ken­haus sowie die Aus­sicht auf Genesung.

Zwin­gend not­wen­dig ist hier­für, dass Ernäh­rungs­me­di­zin und Ernäh­rungs­the­ra­pie Hand in Hand arbei­ten, mehr als das bis­her schon der Fall ist. Aus die­sem Grund haben kürz­lich meh­re­re Berufs­ver­bän­de und wis­sen­schaft­li­che Orga­ni­sa­tio­nen die Arbeits­ge­mein­schaft Ernäh­rungs­me­di­zin und Ernäh­rungs­the­ra­pie (AG EMET) gegründet.

Betei­ligt sind

  • Berufs­Ver­band Oeco­tropho­lo­gie e. V. (VDOE)
  • Bun­des­ver­band Deut­scher Ernäh­rungs­me­di­zi­ner e. V. (BDEM)
  • Deut­sche Aka­de­mie für Ernäh­rungs­me­di­zin e. V. (DAEM)
  • Deut­sche Gesell­schaft für Ernäh­rungs­me­di­zin e. V. (DGEM)
  • Ver­band der Diät­as­si­sten­ten – Deut­scher Bun­des­ver­band e. V. (VDD)

 

 

 

Ziel und Zweck der AG EMET

Die neue Alli­anz will den Zugang zur Ernäh­rungs­the­ra­pie für Betrof­fe­ne ver­bes­sern und die Qua­li­tät ernäh­rungs­the­ra­peu­ti­scher Lei­stun­gen im Gesund­heits­we­sen sichern. Not­wen­dig sind dafür ver­bind­li­che Stan­dards für die Aus­bil­dung von Fach­kräf­ten und die ver­pflich­ten­de Zer­ti­fi­zie­rung der Gemein­schafts­ver­pfle­gung in Kli­ni­ken und Pfle­ge­ein­rich­tun­gen. Weder die Aus­bil­dungs­stan­dards noch die Zer­ti­fi­zie­rung der Gemein­schafts­ver­pfle­gung sind bis­her eta­bliert. Das jedoch for­dert die AG EMET von den ent­schei­dungs­be­rech­tig­ten Per­so­nen in Poli­tik und Gesund­heits­we­sen und bün­delt dafür ihre Kräfte.

Ernäh­rungs­me­di­zi­ne­rin­nen und ‑medi­zi­ner sowie Ernäh­rungs­fach­kräf­te ergän­zen sich in ihrer jewei­li­gen Ver­ant­wor­tung, Kom­pe­tenz und Durch­füh­rung. Die gemein­sa­men Auf­ga­ben kön­nen nur kom­ple­men­tär, syn­er­gi­stisch und antei­lig über­lap­pend erfüllt werden.

 

Ernäh­rungs­the­ra­pie als Heil­mit­tel: Aner­ken­nung ist überfällig

Die der­zeit mög­li­chen Zuwei­sungs­we­ge für Ernäh­rungs­the­ra­pie sind jedoch unzu­rei­chend; denn es gibt kei­ne grund­sätz­li­che Aner­ken­nung der Ernäh­rungs­the­ra­pie als Heil­mit­tel und eine Ver­ord­nung als Kas­sen­lei­stung ist nur ein­ge­schränkt für weni­ge Indi­ka­tio­nen vorgesehen.

Außer­dem gibt es kei­nen gesetz­lich ver­an­ker­ten Tätig­keits­vor­be­halt für qua­li­fi­zier­te ernäh­rungs­the­ra­peu­ti­sche Fach­kräf­te. Die in der AG EMET zusam­men­ge­schlos­se­nen Orga­ni­sa­tio­nen sehen das kri­tisch: Neben der man­gel­haf­ten Pati­en­ten­ver­sor­gung ist auch die Pati­en­ten­si­cher­heit gefährdet.

 

Hin­ter­grund

Das gro­ße Poten­zi­al der Ernäh­rung für die Prä­ven­ti­on und The­ra­pie von Erkran­kun­gen und den Erhalt einer gesun­den Umwelt wird der­zeit in Deutsch­land nicht aus­ge­schöpft. Dies ver­ur­sacht enor­me Fol­ge­ko­sten durch ernäh­rungs­mit­be­ding­te Erkran­kun­gen und öko­lo­gi­sche Schäden.

Die drin­gend benö­tig­te Trans­for­ma­ti­on des Ernäh­rungs­sy­stems ist ohne eine Wei­ter­ent­wick­lung der Berufs­fel­der Ernäh­rungs­me­di­zin und Ernäh­rungs­the­ra­pie (z.B. durch die Schaf­fung von Lehr­stüh­len für Ernäh­rungs­me­di­zin und eine grund­stän­di­ge Aka­de­mi­sie­rung der Ernäh­rungs­the­ra­peu­ten) nicht erreichbar.

 

Die AG EMET will

  • Öffent­lich­keit, Fach­krei­se und Gesund­heits­po­li­tik sach­ge­recht informieren,
  • den Stel­len­wert der Ernäh­rung in der Prä­ven­ti­on und The­ra­pie von Erkran­kun­gen ver­bes­sern sowie
  • auf die Kom­pe­tenz der im Hand­lungs­feld arbei­ten­den Berufs­grup­pen auf­merk­sam machen.

In ihrem Posi­ti­ons­pa­pier beschreibt die AG EMET die inter­pro­fes­sio­nel­le Zusam­men­ar­beit in der ambu­lan­ten und sta­tio­nä­ren ernäh­rungs­me­di­zi­ni­schen sowie ernäh­rungs­the­ra­peu­ti­schen Ver­sor­gung. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zur AG EMET fin­den sich auf ihrer Home­page: visionnutrition.de

 

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2021/03: Ernäh­rungs­me­di­zin in For­schung und Aus­bil­dung — Feh­len­de Lehr­stüh­le gefähr­den lang­fri­stig die Patientenversorgung

Ber­lin, März 2021 – Wis­sen­schaft­li­che Stu­di­en bele­gen, dass Fehl‑, Man­gel- und Über­ernäh­rung für die Ent­ste­hung zahl­rei­cher Erkran­kun­gen ver­ant­wort­lich sind. Trotz der hohen Rele­vanz ernäh­rungs­me­di­zi­ni­scher Ver­sor­gung gibt es an deut­schen Uni­ver­si­tä­ten kei­ne Lehr­stüh­le für Ernäh­rungs­me­di­zin und Ernäh­rungs­the­ra­pie. Zudem sind ernäh­rungs­me­di­zi­ni­sche Inhal­te im Medi­zin­stu­di­um unter­re­prä­sen­tiert. Sie rei­chen nach Ansicht des Bun­des­ver­bands Deut­scher Ernäh­rungs­me­di­zi­ner e. V. (BDEM), der Deut­schen Gesell­schaft für Ernäh­rungs­me­di­zin e. V. (DGEM) und der Deut­schen Aka­de­mie für Ernäh­rungs­me­di­zin e. V. (DAEM) nicht aus, um eine adäqua­te Ver­sor­gung auf neue­stem wis­sen­schaft­li­chen Stand zu garan­tie­ren. Deutsch­land braucht mehr Ernäh­rungs­me­di­zi­ner. Des­halb for­dern die Fach­ge­sell­schaf­ten die Poli­tik zum Han­deln auf. Dazu zählt, Lehr­stüh­le für Ernäh­rungs­me­di­zin und Ernäh­rungs­the­ra­pie einzurichten.

Immer mehr Men­schen in Deutsch­land erkran­ken an Dia­be­tes, Blut­hoch­druck, Gelenk- und Krebs­er­kran­kun­gen. „Eine der Haupt­ur­sa­chen für die Ent­ste­hung die­ser Krank­heits­bil­der ist die Über­ernäh­rung mit Über­ge­wicht, Adi­po­si­tas und schließ­lich dem meta­bo­li­schen Syn­drom“, erklärt Pro­fes­sor Dr. med. Johan­nes G. Wechs­ler, Prä­si­dent des Bun­des­ver­bands Deut­scher Ernäh­rungs­me­di­zi­ner. „Jeder zwei­te Erwach­se­ne in Deutsch­land hat Über­ge­wicht, fast ein Vier­tel lei­det sogar an star­kem Über­ge­wicht“, so Wechs­ler. „Doch auch die Man­gel­er­näh­rung ist ein gro­ßes Pro­blem in Deutsch­land, die mit vie­len Fol­ge­er­kran­kun­gen ein­her­geht. Mehr als 1,5 Mil­lio­nen Men­schen in Deutsch­land sind davon betrof­fen“, sagt Pro­fes­sor Dr. oec. troph. Dr. med. Anja Bosy-West­phal, Prä­si­den­tin der Deut­schen Gesell­schaft für Ernäh­rungs­me­di­zin. „Es ist wis­sen­schaft­lich belegt, dass Man­gel­er­näh­rung einen nega­ti­ven Ein­fluss auf den Ver­lauf von Akut­er­kran­kun­gen, Lebens­qua­li­tät und Lebens­er­war­tung hat.“ Die Daten ver­deut­li­chen: Deutsch­land hat einen hohen Bedarf an gut aus­ge­bil­de­ten Ernährungsmedizinern.

Die Ernäh­rungs­me­di­zin ist ein Quer­schnitts­fach, das nicht nur vie­le Krank­hei­ten betrifft, son­dern auch fach­über­grei­fend in allen ärzt­li­chen Fach­dis­zi­pli­nen Bedeu­tung hat. „Doch die Ernäh­rungs­me­di­zin ist im Medi­zin­stu­di­um bezie­hungs­wei­se in der ärzt­li­chen Aus­bil­dung nicht aus­rei­chend ver­an­kert“, kri­ti­sie­ren die Exper­ten. Im Jahr 2018 wur­de die Ernäh­rungs­me­di­zin in die Wei­ter­bil­dungs­ord­nung auf­ge­nom­men und wird der­zeit von den Lan­des­ärz­te­kam­mern umge­setzt. Bei der Aus­bil­dung von Ärz­ten – im Stu­di­um – wer­den ernäh­rungs­me­di­zi­ni­sche Erkennt­nis­se und Zusam­men­hän­ge im Gegen­satz zur Wei­ter­bil­dungs­ord­nung in Deutsch­land bis heu­te jedoch über­haupt nicht umge­setzt. „Im Gegen­satz zu ande­ren EU-Län­dern wird Ernäh­rungs­me­di­zin an deut­schen Uni­ver­si­tä­ten nicht gelehrt. Der Wis­sens­stand der Stu­den­ten auf die­sem Gebiet ist dem­entspre­chend erschüt­ternd nied­rig“, so Pro­fes­sor Dr. med. Gerd Bön­ner, Prä­si­dent der Deut­schen Aka­de­mie für Ernährungsmedizin.

Wis­sen­schaft und For­schung kann nur exi­stie­ren, bezie­hungs­wei­se sich erfolg­reich ent­wickeln, wenn es Lehr­stüh­le und Abtei­lun­gen gibt, die das Gebiet der Ernäh­rungs­me­di­zin in Leh­re und For­schung kom­pe­tent ver­tre­ten. Nur so ist es mög­lich, evi­denz­ba­sier­tes Wis­sen zu schaf­fen, das Vor­aus­set­zung ist, um ernäh­rungs­me­di­zi­ni­sche The­ra­pien erfolg­reich anzu­wen­den. Die Ernäh­rungs­me­di­zi­ner Deutsch­lands, die im BDEM, der DGEM und der DAEM ver­tre­ten sind und eng koope­rie­ren, möch­ten auf die­ses Pro­blem und die Defi­zi­te auf­merk­sam machen und plä­die­ren für eine Ver­an­ke­rung der Ernäh­rungs­me­di­zin als Quer­schnitts­fach. „Wir for­dern die Poli­tik auf, im Inter­es­se der Men­schen, ins­be­son­de­re der Pati­en­ten und nicht zuletzt für die Volks­ge­sund­heit, zu han­deln und die Ein­rich­tung von Lehr­stüh­len für Ernäh­rungs­me­di­zin und Ernäh­rungs­the­ra­pie in Aus­bil­dung und For­schung an Uni­ver­si­tä­ten und medi­zi­ni­schen Fakul­tä­ten zu unter­stüt­zen“, so die Experten.

Das gemein­sa­me Memo­ran­dum von BDEM, DGEM und DAEM kön­nen Inter­es­sier­te über die fol­gen­den Links abrufen:

Bei Abdruck, Beleg­ex­em­plar erbeten

 

Über den Bun­des­ver­band Deut­scher Ernäh­rungs­me­di­zi­ner e. V. (BDEM):
Der Bun­des­ver­band Deut­scher Ernäh­rungs­me­di­zi­ner (BDEM) ist ein Zusam­men­schluss von Ernäh­rungs­me­di­zi­nern zur Wah­rung, För­de­rung und Ver­tre­tung der berufs­po­li­ti­schen und son­sti­gen Belan­ge. Eine vor­ran­gi­ge Auf­ga­be des Bun­des­ver­ban­des ist es, die beruf­li­che Fort- und Wei­ter­bil­dung der Ernäh­rungs­me­di­zi­ner zu för­dern und die Mit­glie­der in der Erfül­lung ihrer ärzt­li­chen und wis­sen­schaft­li­chen Auf­ga­ben zu bera­ten, zu unter­stüt­zen und selbst tätig zu wer­den. (www.bdem.de)

Über die Deut­sche Gesell­schaft für Ernäh­rungs­me­di­zin e.V. (DGEM):
Die Deut­sche Gesell­schaft für Ernäh­rungs­me­di­zin e.V. (DGEM) ist eine mul­ti­dis­zi­pli­nä­re Ver­ei­ni­gung aller Berufs­grup­pen, die sich mit Ernäh­rungs­me­di­zin befas­sen. Die Fach­ge­sell­schaft hat es sich zur Auf­ga­be gemacht, die wis­sen­schaft­li­chen und prak­ti­schen Belan­ge auf dem Gebiet der Ernäh­rungs­me­di­zin und Stoff­wech­sel­for­schung zu för­dern. Durch die Ver­an­stal­tung von Kur­sen, Sym­po­si­en und Kon­gres­sen wer­den zum einen inter­dis­zi­pli­nä­re Bezie­hun­gen zu ande­ren in- und aus­län­di­schen Insti­tu­tio­nen, die auf die­sem Gebiet arbei­ten, her­ge­stellt und ver­tieft, zum ande­ren wer­den die Grund­la­gen­for­schung und die ange­wand­te For­schung geför­dert und die dar­aus gewon­ne­nen Kennt­nis­se und Erfah­run­gen nutz­bar gemacht. Ein wei­te­res Anlie­gen der Gesell­schaft ist die För­de­rung der Aus- und Wei­ter­bil­dung in der Ernäh­rungs­me­di­zin und Stoff­wech­sel­for­schung. (www.dgem.de)

Über die Deut­sche Aka­de­mie für Ernäh­rungs­me­di­zin e. V. (DAEM):
Die Deut­sche Aka­de­mie für Ernäh­rungs­me­di­zin e.V. (DAEM) ist ein unab­hän­gi­ger gemein­nüt­zi­ger wis­sen­schaft­li­cher Ver­ein mit Sitz in Frei­burg, der sich in erster Linie zum Ziel gesetzt hat, durch ange­wand­te Ernäh­rungs­wis­sen­schaft und ärzt­li­che Fort­bil­dung die Ernäh­rungs­me­di­zin in der prak­ti­schen Medi­zin zu imple­men­tie­ren. Die DAEM wird sich durch zahl­rei­che Kurs­an­ge­bo­te beson­ders in der Wei­ter­bil­dung Ernäh­rungs­me­di­zin enga­gie­ren. Zugleich för­dert die DAEM die Umset­zung der Ernäh­rungs­me­di­zin in der Kli­nik und betreut seit über 20 Jah­ren bun­des­weit zer­ti­fi­zier­ten Lehr­kli­ni­ken für Ernäh­rungs­me­di­zin. (www.daem.de)

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